GUTTENBERGER BROTHERS

Sindelfinger Zeitung 10.04.15 von Thomas Volkmann
Sindelfingen: Neue CD mit Branko Arnsek und seiner Jazzband
Swingende Frühlingsgefühle


Branko Arnsek, Jazzbassist aus Sindelfingen, fühlt sich in zwei Stilrichtungen ganz besonders wohl: der kubanischen und lateinamerikanischen Musik und dem Gypsyswing. Letzterem frönt er auf der kürzlich veröffentlichten CD „#One“ mit den Guttenberger Brothers aus Stuttgart.
Auf „#One“ begeben sich die Guttenberger Brothers auf eine musikalische Zeitreise in die Jazzwelt der 1930er und 40er Jahre. Dabei verbinden sie den traditionellen Sinti- und Manouche-Jazz auch gerne mit lässig swingenden Stücken von Charles Trenet, Ed Motta und Harry Warren oder bauen ein Stück von Roger Cicero ein. Unterstützt werden Sologitarrist Mano Guttenberger, sein Bruder Knebo an der Rhythmusgitarre und Branko Arnsek von Stefan Koschitzki an Altsaxofon und Flöte,
Frank Eberle am Klavier und Christoph Raff am Schlagzeug.
Zwölf Stücke sind auf dem Silberling der 2011 gegründeten Formation versammelt, fünf stammen aus der Feder von Arnsek. In ihnen zeigt der 55-jährige Kontrabassist nicht nur kompositorische Qualitäten, sondern tut sich auch als Autor deutschsprachiger Texte hervor. [ . . . ]
Gesangsinterpret allerdings ist nicht Arnsek selbst, sondern Rhythmusgitarrist Knebo Guttenberger, der zeitweise auch Frontmann des Bundesjugendjazzorchesters war. In bester Crooner-Manier und mit einer weichen und intonationssicheren Stimme singt er über Frühlingsgefühle, Tütensuppen, Wirtshausbesuche, Chips und Bier beim „Tatort“-Schauen und andere aus dem Leben gegriffenen Befindlichkeiten. Ehemalige Mitschülerinnen von Branko Arnsek am Pfarrwiesengymnasium dürfen darüber rätseln, ob sie gemeint sein könnten, wenn im Stück von einer besten Freundin die Rede ist. Gesellschaftskritisch wird’s in „Ich hatte geträumt“, in der Arnsek sich eine Welt frei von Egoismus und Fremdenfeindlichkeit imaginiert. „Hart & Herzlich“ hingegen ist eines von zwei Instrumentals auf dem Album „#One“ und folgt wie das Django Reinhardt-Original „Artillerie lourde“ dem typischen Stil des unvergesslichen französischen Jazzgitarristen.